Vorbereitungen für die FBM – Drama in drei Akten
Die Frankfurter Buchmesse rückt mit Riesenschritten näher und meine Vorbereitungen, um für ein paar Tage die Buchbubbleluft zu schnuppern, könnten nicht verrückter sein.
Endlich habe ich heute mein Zugticket bestellt – nach einem weiteren halben Tag einer nervenaufreibenden Suche nach dem perfekten Abfahrts-Zeitfenster. Eines, das meine Geldbörse nicht sprengt und mich nicht aufgrund der nächtlichen Reisezeit vorzeitig aus den Federn wirft. Ich dachte, ich werde aus Fehlern klug denn das geschah vor der letzten Messe:
Mein Zug sollte um 5:15 Uhr abreisen. Natürlich war der Wecker gestellt, die Sachen gepackt, das Herzklopfen die ganze Nacht im Porscheüberholungsmodus – und dann kam um 5:08 Uhr die Email, der Zug sei gecancelt. Zu dem Zeitpunkt stand ich natürlich bereits mit einem Kaffee am Bahnhof und habe auf die Gleise gestarrt. Aber das war letztes Jahr. Die Karten wurden neu gemischt.
Meine Vorbereitungen für die Messe begannen vor einer Ewigkeit. Meine Unterkunft, eine vermeintlich idyllische Airbnb-Wohnung, habe ich vor einem halben Jahr reserviert. Dann entpuppte sie sich gestern als Luftnummer: Der Host verschwand vom der Bildfläche, wie Nebel am Morgen, und plötzlich stand ich ohne Unterkunft da – mit nichts außer einem höflichen "Tschüss und Sorry, nä.", was einen ziemlich faden Beigeschmack hinterließ. Es sollte meine erste Airbnb-Erfahrung sein und ich hatte mich darauf gefreut, mit drei Schritten direkt auf die Messe zu hüpfen. Pustekuchen!
Sollte das das Ende sein? Wollte mir eine höhere Gewalt etwa nahelegen, die Segel zu streichen? Ein neues Zimmer in Messe-Nähe zu finden, zum gleichen Preis oder besser? Das schien unmöglich!
Doch halt! Aus der Asche steigt der Phoenix – ähm nein die Chance, und reckt die Hand zum Gruße empor: Denn das Unmögliche ist mir gelungen! Das Schicksal hat beschlossen, mich vor weiterem Unheil zu bewahren. In nur 10 Minuten Fußweg von der Messe entfernt habe ich eins der letzten verfügbaren und bezahlbaren Zimmer ergattert. Jetzt hoffe ich, dass mich keine Kakerlaken oder Mäuse zum kuscheln im Bett begrüßen.
Also, auf nach Frankfurt!
Das Chaos der Vorbereitungen war mindestens so aufregend wie die Messe selbst. Jetzt stehen nur noch wenige Kleinigkeiten an: eine neue Visitenkarte, dazu passend diese Website. Da du das hier gerade liest, hab ich es wohl geschafft, sie rechtzeitig online zu stellen.
Wo war ich? Ach ja, die Überarbeitung meines Romans sollte fortschreiten und ich muss Termine und Treffen vereinbaren – und sicherstellen, dass sämtliche meiner Glücks-T-Shirts- und Kleidungsstücke rechtzeitig und frisch gewaschen im Koffer verstaut sind. Ich werde sie brauchen!
Abergläubisch? Ich?
Quatsch! Wo denkst du hin?!
Nur weil ich einen Freitag den 13. nicht als Unglückstag betrachte, sondern eher eine Chance auf unerwartetes Glück wittere? Weil einige T-Shirts von mir nicht nur getragen werden, um mich anzukleiden, sondern als lebendige Erinnerungen an großartige Erlebnisse? (Mit der Hoffnung auf eine Wiederholung versteht sich.) Und – zugegeben – ein Schornsteinfeger kann bei mir durchaus für Herzklopfen sorgen – wer weiß schon, welche Weichen das Universum gerade für mich stellt? Auf jeden Fall versuche ich ein Lächeln des Glücksbringers zu erhaschen und spiele ein kleines Feld Lotto hinterher. Kann ja nicht schaden.
Aber, nein. Aberglauben, das ist nichts für mich.
Sehen wir uns auf der Messe?
Ich bin bereit für euch, ihr wunderbaren Buchmenschen! Ich freue mich auf neue und vertraute Gesichter, auf eure Geschichten, die Anspannung und Aufregung, das Schwirren durch volle Gänge, das Herzklopfen vor den Ständen meiner Lieblingsverlage, wie damals, als David Bowie in nur 5 Meter Entfernung an mir vorbei geschlendert ist. Das waren Zeiten!
Aber davon erzähle ich ein anderes Mal. Zum Glück steckt die Welt voll unerzählter Geschichten. Ein paar lauern in Frankfurt. Und ich werde sie entdeckten, erleben und darüber berichten.
Habt eine schöne Woche!
Anne